Dass man in den USA richtig schlecht essen kann, das habe ich euch ja bereits während der Reise erzählt. Und versprochen, dass ich euch auch noch sagen werde, wo man richtig gut essen kann. Hier kommen ein paar Tipps:
Wo? In Provincetown auf Cape Cod.
Was? Frisches, selbstgekochtes und weitgehend unfrittiertes Essen jedweder Couleur. Es gibt hervorragendes Fleisch, es gibt Fisch, es gibt abenteuerliche Salate und alles schmeckt unheimlich lecker. Dank Tiny’s weiß ich, dass man auch Erbsenranken essen kann und dass Basilikumsirup in Kombination mit Grapefruitsaft und Sprudelwasser der Killer ist. Die Zutaten stammen größtenteils von Bauernhöfen entlang der Cape-Cod-Halbinsel, einige werden sogar selbst angebaut.
Wo? Am Hafen von Newport, Rhode Island
Was? Die Herausforderung in Newport ist zunächst, ein Restaurant zu finden, das keine Touristenfalle und/oder überteuert ist. Das H2O sah zunächst nach beidem aus, hat sich aber als echter Glücksfall herausgestellt: Frische Muscheln und Salat, beides hervorragend zubereitet und zu angenehmen Preisen. Darauf noch ein Cocktail und den Sonnenuntergang auf dem Wasser beobachten. Ja.
Wo? New York, Baby, und zwar in der Lower East Side.
Was? Gutes Brot, gutes Fleisch, das von Männern, die Fleischkompetenz mit jeder Körperfaser ausstrahlen, in hauchdünne Scheiben geschnitten wird, dazu guter Senf und gute Gurken. So simpel wie perfekt, dass man sich fragt, warum es das nirgends hier gibt. Das Lokal erinnert an den Speisesaal eines Schnellimbisses, aber auch das ist sehr liebenswert.
Wo? In Boston, nur wenige hundert Meter vom Boston Common im südvorstadtoiden Stadtteil Back Bay
Was? Ich hatte hier den besten Burger der gesamten Reise. Gutes Hackfleisch, ein Brötchen, das nicht zu pappig ist, knackiges Gemüse und das Beste: selbstgemachte Pommes, an denen sogar noch die Schale dran war. Des Freunds Salatteller war riesig und so bunt, dass man die ganze braunfrittierte Lebensmittel-look-a-like-Arie der vergangenen Tage für einen Abend vergessen konnte. Wie erfrischend.
Wo? In Red Hook, Brooklyn, New York
Was? Cupcakes! Hier soll es die besten der Stadt geben. Und ohne innerhalb New Yorks Vergleiche ziehen zu können möchte ich das uneingeschränkt unterstreichen und dazu setzen: Es könnten die besten der Welt sein. Zum Glück sind sie nicht allzu groß, so dass man getrost ein paar mehr probieren kann. Sehr empfehlenswert sind da auch die selbstgemachten Marshmallows. Der Weg zu dem liebevoll gestylten Laden mit Holztischen und Hirschgeweih-Aura ist derzeit etwas beschwerlich, weil die nächstgelegene U-Bahn-Station gerade gebaut wird. Der Bus, der von der Station 9th Street / 4th Avenue fährt, spuckt einen dann aber direkt vor Baked aus.